Ulkige Namen: Von Beamtenspargel bis Pascha-Schwert
Harry, Sanseveria laurentii oder Schwiegermutterzunge
Die langen spitzen Blätter haben der Sansevieria viele Trivialnamen eingebracht. So z.B. Bogenhanf oder Schwiegermutterzunge. Bogenhanf, weil aus den stabilen Pflanzenfasern Bogensehnen gemacht werden. Wie es zu «Schwiegermutterzunge» kam, ist uns natürlich ein Rätsel. Aber im Ernst. Die Sansevieria hat noch andere ulkige Namen. So z.B. in deutschsprachigen Gebieten Beamtenspargel, Bajonettpflanze und Metzgerpflanze. In englischsprachigen Gebieten wird sie auch Sankt-Georgs-Schwert genannt, in französischsprachigen Ländern Schlangenpflanze. In China ist sie als Tigerschwanz-Orchidee bekannt, in der Türkei als Pascha-Schwert, in den Niederlanden und in Flandern als Frauenzunge und in Russland als Hechtschwanz. Aber wie auch immer: Sansevierien sind sehr trendy. Das gilt auch für unsere Männerpflanze «Harry».
Standort: Sansevieria «Harry» liebt es hell, sonnig und trocken
Da es sich bei Sansevierie «Harry» um eine Wüstenpflanze aus Westafrika handelt, liebt sie einen hellen, sonnigen Standort. Sie kommt zwar auch mit einem schattigeren Platz zurecht, wächst dort aber viel langsamer.
Achte auf Zugluft. Diese kann der Pflanze vor allem im Winter zu schaffen machen. An undichten Fenstern und solchen, die häufig zum Lüften benutzt werden, sollte «Harry» also besser nicht stehen. Falls du die Pflanze für einige Zeit an einem sonnenärmeren Standort haltest, solltest du beim Umplatzieren darauf achten, sie nicht sofort an die Sonne zu stellen, sondern sie langsam daran zu gewöhnen.
Und noch etwas: Als Wüstenpflanze bevorzugt die Sansevieria eine niedrige Luftfeuchtigkeit. Zudem braucht sie eine minimale Raumtemperatur von 15 Grad.
Sansevieria «Harry» – einzeln oder in Gruppen inszeniert
Bei uns gehören Sansevierien – in attraktive Gefässe eingepflanzt – zu den momentanen Trendpflanzen. Schon 1950-1970 waren sie beliebt. Dann flaute das Interesse ab. Aber mit dem Aufkommen des Retro-Looks sind sie wieder im Aufwind. Nicht nur als Einzelpflanze, übrigens. Denn mit mehreren Sansevierien-Töpfen nebeneinander kann man sich – z. B. am Arbeitsplatz – auch einen grünen Sichtschutz kreieren.
Sansevierien sind aber nicht nur dekorativ. Denn ihre hanfartigen Pflanzenfasern erwiesen sich schon früh als so stabil, dass sie als Nutzpflanzen angebaut wurden. Noch heute verwendet man diese Fasern als Rohmaterial für Bindfäden, Schnüre oder Seile, für Matten, Hüte und Kleidungsstücke – und sogar für Bogensehnen. Letzteres erklärt auch, wie es zum deutschen Namen «Bogenhanf» kam.
Sansevieria «Harry» ist eher wasserscheu
Good news für alle, die KEINEN grünen Daumen haben. Denn es gibt kaum eine pflegeleichtere Zimmerpflanze als Sansevieria «Harry». Sie verzeiht fast jeden Pflegefehler und ist deshalb höchst beliebt. Da sie zu den Sukkulenten gehört und viel Wasser in ihren Blättern speichert, darf sie nur sehr sparsam gegossen werden. Und wenn, sollte man immer direkt auf die Erde giessen. Gelangt das Wasser nämlich zwischen die Blätter, beginnt die Pflanze zu faulen. Die Idealtemperatur liegt bei 21 bis 24 Grad, aber die Sansevieria erträgt auch bis zu 30 Grad. Dann benötigt sie allerdings etwas mehr Wasser. Aber Achtung: Giesse erst, wenn die Erde völlig ausgetrocknet ist. Lange Trockenperioden übersteht die Pflanze besser als zu häufiges Giessen. Da ist es also auch kein Problem, wenn man «Harry» mal völlig vergisst oder zwei Wochen in die Ferien fährt.