Myrtillocactus «Max» - ein hinreissender Wüstensohn
Max, Myrtillocactus oder Blaubeerkaktus
Was Fernreisende mit Sinn fürs Ungewöhnliche lieben, mag auch Myrtillocactus «Max». Denn sein ursprüngliches Verbreitungsgebiet reicht von Guatemala bis Mexiko und schliesst Niederkalifornien ein. Erstmals beschrieben wurde der Myrtillocactus 1897 vom sizilianischen Botaniker Michelangelo Console, und schon dieser war von der blaugrünen Farbe dieser Kaktusart absolut hingerissen. Wenn wir für diesen Hausfreund perfekte Bedingungen schaffen und er etwas gewachsen ist, bildet er grün-weisse Blüten aus und später blaue Beeren, die auch Garambullos genannt werden. In ihrem Ursprungsgebiet helfen Myrtillocactus gegen Bodenerosion und bieten wilden Tieren Nahrung.
Myrtillocactus «Max» - ideal auch für Beeren-Liebhaber
Liebst du Beeren? Dann solltest du einmal von den süssen Beeren des Myrtillocactus «Max» naschen. Die erinnern in Grösse und Aussehen an Heidelbeeren, haben viele Vitamine und sind im Grunde genommen wertvolle Lebensmittel. Um ihre gesunde Wirkung wussten bereits die Azteken, die diese dornenarmen Kakteen züchteten. In Mexiko werden sie noch heute als Wildobst gesammelt und auf den heimischen Märkten angeboten. Verwendet werden sie frisch oder wie Rosinen getrocknet: Für Eiscremes und Sorbets, für Kompotte, Konfitüren, Kuchenbelage oder zur Herstellung von aromatisiertem Wasser oder süssem Wein. In ländlichen Gegenden werden sie sogar als Gemüse verzehrt: Paniert und gebraten oder gehackt und mit Rühreiern vermischt.
«Max» hat viele Namen. Botanisch heisst er zwar «Myrtillocactus». Aber im Volksmund nennt man ihn auch Heidelbeer- oder Blaubeerkaktus. Nun, das ist ja eigentlich egal. Bemerkenswert ist höchstens, dass sich die Namengeber immer an den Früchten des Kaktus orientierten, die – je nach den Augen des Betrachters – wie die Beeren der Myrte aussehen, oder eben an Heidel- und Blaubeeren erinnern. Die eher seltene Bezeichnung «Blaue Kerze» erhielt dieser Kaktus, weil er manchmal mit verzweigten Trieben wächst, die wie blaue Kerzen in die Höhe ragen. Zu kompliziert für dich? Dann nenne diesen sympathischen grünen Mitbewohner doch einfach «Max». Das mag er nämlich.
Wirklich immer für dich da
«Unser» Max ist ein Tausendsassa. Denn er hilft nicht nur gegen Bodenerosion und hat köstliche Früchte. Er ist für vieles andere gut. So wird der schnell wachsende Kaktus manchmal als natürlicher Zaun oder als «Silo» für getrockneten Mais verwendet, weil seine Dornen Ziegen, Kühe und andere Eindringlinge fernhalten. Getrocknet verwendet man Myrtillocactus in ländlichen Gegenden als Brennholz und verfuttert ihn erst noch an das Vieh. Zudem eignen sich die hohlen Kakteenstämme zur Herstellung von elektrischen Lampen oder Taschenlampen. Nicht zuletzt werden getrocknete Beeren auch verarbeitet, um pflanzlichen Farbstoff zu erhalten.
Da der Myrtillocactus selbst in kargsten Landstrichen überlebt, steht er für Ausdauer und Zähigkeit. Wer dir also einen Myrtillocactus schenkt, hält dich für eine Kämpfernatur oder einen Überlebenskünstler. Oder er will dir in schwierigen Zeiten Mut machen. Aber der Myrtillocactus ist noch mehr. Da er nämlich für vieles verwendet werden kann, steht er bei amerikanischen Ureinwohnern auch für Wärme, Hilfsbereitschaft und bedingungslose Liebe. So gesehen könnte ein geschenkter «Max» also auch bedeuten, dass jemand dich liebt und sich um dich sorgt. Nicht zuletzt gibt es noch das japanische «Hanakotoba», wonach jede Pflanze eine Bedeutung hat. Dort wird der Kaktus mit Lust assoziiert. Wenn dir also jemand einen Myrtillocactus schenkt, könnte das auch eine Liebesbotschaft sein. Du hast die Wahl.
«Max» mag’s sonnig und warm
Damit seine wundervoll blaue Farbe nicht verblasst, fühlt sich «Max» an einem Standort mit mindestens vier Stunden Sonne täglich am wohlsten. Während der warmen Jahreszeit steht er auch gerne im Garten oder auf dem Balkon. Aber Achtung: Beim Umzug von der Wohnung nach draussen muss er erst langsam an die ungefilterte Sonne gewöhnt werden. Zudem verträgt er an heissen Tagen auch mal etwas mehr Wasser. Lass die Erde zwischen den Wassergaben aber immer ganz austrocknen. In der kälteren Jahreszeit hingegen braucht er wirklich nur ganz wenig Wasser. Zudem ruht sich «Max» im Winter besser aus, wenn er in der Wohnung zwar sehr hell, aber etwas kühler steht.